Statement: Trotz Flügel-Auflösung: Warum die AfD weiterhin gefährlich bleibt

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die AfD-Teilorganisation „der Flügel“ als rechtsextremistische Bestrebung eingestuft. Nachdem der Bundesvorstand den „Flügel“ dazu aufforderte, erklärte Björn Höcke dessen Auflösung. Macht die AfD damit jetzt einen Schritt in Richtung politische Mitte, in Richtung „Bürgerlichkeit“? Keineswegs. Die AfD bleibt, auch ohne die offizielle Existenz des „Flügels“, eine rechtsextremistische Partei.

Ein paar wenige Köpfe in der AfD täuschen nach außen hin Bürgerlichkeit vor, während innerhalb rechtsextreme Politik gemacht wird. Diese versuchte Täuschung der Öffentlichkeit seitens der Partei kommt aber nicht glaubhaft rüber und wird nur von denen geglaubt, die sich eine bürgerliche AfD wünschen. Diese Bürgerlichkeit ist aber eine Illusion. Weidel, Gauland und Meuthen sind ideologisch vielleicht keine Nazis, aber sie sind skrupellose Opportunisten, die sich gerne mit Faschisten verbrüdern, solange diese die Wahlergebnisse einbringen. Es wird auf Macht gespielt. Und wenn man diese nur dadurch behalten kann, indem man Faschisten gewähren lässt bzw. sie unterstützt, dann wird keine Sekunde gezögert.

Die AfD lässt sich grob in drei Gruppen untergliedern: Ein paar stark Konservative, die den Schuss nicht gehört haben und glauben, in der AfD wäre noch irgendeine realpolitische und bürgerliche Politik zu machen. Dann die Rechtsextremen, Faschisten und Nazis und zuletzt die dritte und eigentlich gefährlichste Gruppe: Die Opportunisten, die sich zwar nicht offen mit PEGIDA oder der IB zeigen, aber bereit sind rechtsextreme Politik zu tragen, weil das die einzige Chance ist, in einer Machtposition zu bleiben.
Alle haben aber das gemeinsame politische Ziel die AfD voranzubringen, und brauchen sich letzendlich gegenseitig, um ein möglichst breites rechtes Spektrum abzudecken.
Die Gruppe rund um den „Flügel“ kann natürlich die Opportunisten ausnutzen, und somit stellen diese auch keine Gefahr für einen rechtsextremen Kurs dar. Gleichzeitig profitiert die Gruppe rund um Weidel, Gauland und Meuthen natürlich von „Flügel“-Anhängern, indem diese sie in hohe Parteiämter wählen und ihre Macht sichern. Höcke kann aber weiter im Hintergrund agieren und hat mit seiner Vielzahl an Anhängern in der Partei eine Stellung aus der heraus er hohe Parteiämter stark beeinflussen kann.

Der „Flügel“ löst sich jetzt offiziell auf, die Personen bleiben da. Ein Scheinmanöver der Partei. Ein kläglicher Versuch der Öffentlichkeit Bürgerlichkeit vorzutäuschen und so zu tun, als würde man sich von Rechtsextremen abgrenzen. Die „Flügel“-Anhänger samt Höcke und Kalbitz bleiben in der AfD und werden weiterhin ein politisches Schwergewicht im Richtungsentscheid der Partei bleiben. Ein Björn Höcke, der in seinem Buch mehrfach Andeutungen macht, wie er die Politik verändern will, was er mit politischen Gegnern inner- oder außerhalb seiner Partei vorhat, die seine Politik nicht mittragen wollen. Eine Politik, wie er sagt, „der wohltemperierten Grausamkeit„. Ein Björn Höcke, der einem Journalisten, der kritische Fragen stellt, droht mit der Aussage: „Vielleicht werde ich ja auch mal eine interessante politische Person in diesem Land“. Ein Björn Höcke, der Dinge in seinem Buch sagt wie: „Ein paar Korrekturen und Reförmchen werden nicht ausreichen, aber die deutsche Unbedingtheit wird der Garant dafür sein, dass wir die Sache gründlich und grundsätzlich anpacken werden. Wenn einmal die Wendezeit gekommen ist, dann machen wir Deutsche keine halben Sachen, dann werden die Schutthalden der Moderne beseitigt“. Des weiteren sagt Höcke, dass „wir leider ein paar Volksteile verlieren werden, die zu schwach oder nicht willens sind, sich der fortschreitenden Afrikanisierung, Orientalisierung und Islamisierung zu widersetzen„. Dieser Björn Höcke ist laut Gauland „Die Mitte der Partei“.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz sollte die gesamte AfD als Beobachtungsfall einstufen, was eigentlich längst überfällig ist. Wie man seinem Buch entnehmen kann, steht Björn Höcke, und damit „die Mitte der Partei“, nicht auf dem Boden unserer Verfassung. Der Richtungsstreit in der AfD wird in einem Flügel-Höcke Kurs enden, oder die Partei aufspalten. Seine Macht innerhalb der Partei macht Höcke schon damit deutlich, dass er Aussichten hat „mal eine interessante politische Persönlichkeit“ zu werden. Hier muss das BfV hart vorgehen und, sollte sich die AfD in Richtung Höcke weiterentwickeln, wie sie es momentan tut, ein Verbotsverfahren einleiten. Das löscht zwar dieses Gedankengut nicht aus, ist jedoch ein Schritt um die Verfassungsfeinde effektiv zu bekämpfen.
Wehret den Anfängen!

Quellen:

https://www.verfassungsschutz.de/de/oeffentlichkeitsarbeit/presse/pm-20200312-bfv-stuft-afd-teilorganisation-der-fluegel-als-gesichert-rechtsextremistische-bestrebung-ein

https://www.welt.de/politik/deutschland/article206709271/AfD-Was-Bjoern-Hoecke-unter-der-Aufloesung-des-Fluegels-versteht.html

https://www.stern.de/politik/deutschland/bjoern-hoecke-oder-hitler–nach-diesen-zitaten-fragte-das-zdf-afd-politiker-8906386.html

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-10/rechtsextremismus-bjoern-hoecke-afd-fluegel-rechte-gewalt-faschismus

https://www.zeit.de/2019/04/bjoern-hoecke-nie-zweimal-in-denselben-fluss-rechtspopulismus/seite-3

https://youtu.be/YfTo4jgPveE

Schon gesehen…? // Utopia

Wer die Website www.utopia.de noch nicht kennt, sollte sie sich unbedingt mal anschauen! Hier findet ihr unzählige interessante Beiträge zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Utopia ist ein allround Ratgeber und Begleiter für alle, die Ernährung, Wohnen, Konsum, Mobilität, Finanzen, Mode, Kosmetik oder Energieverbrauch nachhaltiger gestalten wollen. Lasst euch inspirieren!

Stop denying the earth is dying!

Am Freitag, dem 29. November, haben auch wir für echten Klimaschutz demonstriert. Zusammen mit Fridays for Future-Aktivist*innen und vielen anderen Menschen aller Generationen waren wir in Simmern, der Kreisstadt des Hunsrücks, auf dem Schlossplatz laut. Wir waren insgesamt rund 100 Demonstrant*innen.

Am Tag des dritten Globalen Klimastreiks und des Klimagipfels der Großen Koalition in Berlin, 20. September 2019, entschied sich die Bundesregierung dazu, 1,4 Millionen warnende Stimmen in Deutschland zu ignorieren und sich vom 1,5°-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu verabschieden. Sie beschloss eine Liste an Scheinmaßnahmen für den Klimaschutz und nannte es „Klimapaket“, obwohl dort in keiner Weise die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den jetzt notwendigen Schritten berücksichtigt wurden, die wir brauchen, um das Klima zu retten. Die GroKo beschloss eine CO2-Bepreisung von gerade einmal 10 Euro pro Tonne ab 2021. Fridays for Future fordert einen Preis von 180 Euro pro Tonne, was auf dem Konsens vieler Wissenschaftler*innen beruht und die Bedingung für eine wirksame CO2- Reduktion ist.

Diese Ergebnisse zeigen, dass der Kampf um konsequenten Klimaschutz noch nicht zu Ende ist. Im Gegenteil, wir müssen damit jeden Tag neu anfangen. Deswegen lief der vierte Globale Klimastreik unter dem Hashtag #NeustartKlima. Wieder wurde für den Kohleausstieg, eine effektive CO2-Bepreisung, die Verkehrswende und Klimagerechtigkeit demonstriert, dieses Mal mit Blick auf den Weltklimagipfel Anfang Dezember in Madrid.

Wir leben immer noch auf Kosten des globalen Südens, setzen Unmengen an schädlichen Treibhausgasen in die Luft, nehmen Tieren und Menschen ihre Lebensräume und schütten die Erde mit Plastikmüll zu. Das Massenaussterben ist real, es wird kommen und die Regierung sieht tatenlos zu. Deswegen sind wir als neu gegründete Grüne Jugend Rhein-Hunsrück am Freitag, den 29. November schwarz gekleidet und mit Sensen zum Klimastreik gegangen. Mit dieser Allegorie wollten wir signalisieren, dass es mit dem Klimawandel um nichts anderes geht als

um Leben und Tod. Außerdem haben wir einen alten Gymnastikball als Erde angemalt, jedoch ohne Pole und ohne Grün. Auf den Ball haben wir zusätzlich den Spruch „Stop denying the earth is dying“ („Hört auf, es zu leugnen, die Erde stirbt“) darauf geschrieben, was wir auch zusammen mit allen Demonstranten riefen.

Um die Erde und damit unsere Zukunft zu retten, brauchen wir jede Einzelne und jeden Einzelnen. Aus 100 Demonstrant*innen im Hunsrück müssen hunderte, tausende werden. Und nicht nur einmal im Jahr (am 20.09. waren es noch über 200 Menschen in Simmern), sondern so oft wie möglich und so lange, bis für eine lebenswerte Zukunft wirksam gehandelt wird!

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